Sag mir, das willst du tun mit deinem einzigen, wilden und kostbaren Leben? (Mary Oliver)
Die Fragen ans Leben begeistern mich
Meine eigene wertvolle Erfahrung damit, dem Leben immer wieder Fragen zu stellen - auch wenn es bedeutet, die Komfortzone zu verlassen - ist der Treibstoff für meine Arbeit und mein Leben. Es ist für mich das spannendste überhaupt, Menschen dabei zu begleiten, das in sich zu finden und zu leben, was so kostbar ist und einzigartig - das, was manchmal lange vermisst war, ohne zu wissen, was es denn genau ist. Es begeistert mich immer wieder aufs Neue, die Veränderungen zu begleiten und zu erleben, wie Menschen ganzer, standhafter, selbstbewusster, weiter und zufriedener werden - wie das wilde Leben von Innen heraus zu leuchten beginnt.
Alle Menschen bringen etwas Kostbares mit...
Im meinem Verständnis sind alle Menschen einzigartig und bringen damit etwas Kostbares mit in dieses Leben und in diese Welt. Wenn Mary Oliver von einem wilden Leben spricht, so spüre ich im Wilden das, was ungezähmt ist, das was VOR den Prägungen von Familie, Schule, Kultur, Beziehungen usw. schon da war - diesen einzigartigen Kern, das einzigartige Talent, die einzigartige Weise, wie Menschen sich in dieser Welt bewegen und wie sie anderen begegnen.
... und viele lernen, es zu verstecken
Im Aufwachsen sind die meisten von uns aufgefordert worden, Regeln zu lernen, uns anzupassen und uns nicht zu sehr hervorzuheben. Uns nicht ganz zu zeigen. Das war oft wichtig - für die Bestätigung und für die Gewissheit, dass wir dazugehören.
Wenn das Ungezähmte ruft
Viele Menschen gelangen früher oder später in ihrem Leben an einen Ort, an dem das Ungezähmte seinen Platz fordert und in Konflikt gerät mit dem Bedürfnis nach Zugehörigkeit. Das Gelernte hilft nicht mehr weiter und die Flucht nach vorne bringt oft nur eine kurzlebige Veränderung.
Diesen Moment zu leben, die Fragen zu stellen, die Komfortzone zu verlassen, ist oft anstrengend, oft zu anstrengend ohne ein Umfeld, das einen unterstützt. Darum ist es wichtig, in diesem Moment jemanden an der Seite zu haben, der oder die vertraut in das Neue, das da kommen will. Gerne übernehme ich diesen wichtigen Teil der offen nachfragenden, reflektierenden Begleitung.
Meine eigenen Wander- und Wandeljahre
In meinem Leben habe ich viele Türen geöffnet, viele Gärten bepflanzt, bin vielen Menschen nahe gestanden, habe vielen Arbeitgeber:innen gedient. Und immer wieder hat etwas in mir angeklopft und geflüstert: "Es ist Zeit zum Weitergehen. Es gibt noch mehr zu entdecken!"
Ja, ich kenne die Frage nach dem kostbaren Leben nur allzu gut. So bin ich mit einer Theatergruppe durch Europa gezogen, habe draussen in den Bergen mit einer Frauengruppe nach uralten Kräften geforscht und Rituale gefeiert, habe fastend in der Wüste um eine Vision gebeten, mich mit Männern und Frauen im achtsamen Kreis ausgetauscht. Als junge Mutter habe ich mich der Frage gestellt, welche Familienformen auch noch möglich sind, ausser der Kleinfamilie. Auch die Frage, was Frau und Mann und Mensch eigentlich ausmacht, hat mich lange (und immer wieder) begleitet. In 7 Wander- und Wandeljahren war ich forschend unterwegs mit den Themen, was eigentlich Liebe ist, was Verliebtsein und was Treue, woher die Lust kommt und wo Beziehung und Sexualität anfangen.
Forschend und fragend habe ich in mir Wissen geschaffen und an verschiedenen Hochschulen Wissenschaften studiert. Verstand und Körper und Herz arbeiten zusammen und ich kann mich auf meinen breiten Boden und meine tiefen Wurzeln verlassen. Das innere Vorwärts-Drängen und meine Fragen haben mich über viele verschiedene Stationen hin zur meiner jetzigen Arbeit geführt, in der ich mich angekommen und zuhause fühle.