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Surrogat-Partner Therapie

So, wie man nicht ohne Wasser schwimmen lernt, kann man auch nicht die Scheu vor Berührung überwinden, ohne in Berührung zu sein. LuciAnna Braendle

Viele Menschen erleben Einsamkeit, Schmerz und Verzweiflung, weil sie ohne intime Nähe leben. Nicht nur Menschen, die als Teenager oder junge Erwachsene verpasst haben, sexuelle Erfahrungen zu machen, geht es so, sondern auch anderen. Zum Beispiel haben sie Probleme mit der Sexualität, die sie als Einzelperson nicht lösen konnten und können und sich darum nicht getrauen, auf andere zuzugehen. Oder sie fühlen sich sozial oder kommunikativ unsicher und finden keinen Weg, Kontakt zu machen zu anderen.
Diese Menschen geraten oft innerlich an einen Ort, von dem es immer schwieriger wird, auf andere zuzugehen und sich zu öffnen. Selbstzweifel nehmen zu, auch die Sehnsucht nimmt zu, das Gefühl nicht ganze Mensch zu sein schleicht sich ein. Manche Menschen ziehen sich mehr und mehr zurück, manche werden sogar krank.

Kennen Sie das? Wünschen Sie sich Nähe und Intimität mit anderen leben zu können? Sehnen Sie sich nach Berührung und Zugehörigkeit? Wünschen Sie sich, Vertrauen zu sich zu finden, um auch anderen vertrauensvoll begegnen zu können? Möchte Sie Lernen, wie Intimität, Beziehung und Sexualität gelebt werden kann? Möchten Sie Sicherheit gewinnen darin, auf andere zuzugehen?

Surrogat-Partnerschaft - Lernen in einer Beziehung auf Zeit

Für diese körper- und erlebnisorientierte Sexualtherapie arbeite ich mit Frauen und Männern zusammen, die bei mir die Ausbildung als Surrogat-Partner:innen durchlaufen haben, um als Surrogat-Partner:in im therapeutischen Dreieck mit mir zusammen zu arbeiten.

Die Surrogat-Partnerin bzw. der Surrogat-Partner ersetzt den/die intime:n Partner:in, den/die Hilfesuchende momentan nicht haben. Deshalb eignet sich diese Therapieform besonders für Singles mit sexuellen Schwierigkeiten und für "Absolut Beginners". Die Sitzungen mit den SurrogatPartner:innen haben den Fokus auf die Erfahrung von Nähe, Sinnlichkeit und Sexualität sowie die damit einhergehende Kommunikation. In diesem sicheren Rahmen lernen Klient:innen Intimität (neu) kennen und können diese als heilend erleben – frei von Druck, von Abweisung, Scham oder Abwertung, wie sie es bis anhin vielleicht erlebt haben.
In den Sitzungen mit mir als Therapeutin besprechen wir die Stolpersteine, die in den Begegnungen mit den Surrogat-Partner:innen auftauchen. Auch gebe ich den Klient:innen Körperübungen, mit denen sie sich, ihren Körper, ihre Erregbarkeit, ihre Grenzen, Wünsche und Bedürfnisse besser kennen lernen.
Dieses Lernen und die neuen Erfahrungen erlauben es den Klient:innen, ihre Stolpersteine langsam zu überwinden, innerlich frei zu werden und sich im eigenen Körper immer mehr wohl fühlen.
Die Surrogat-Beziehung dient als Modell-Beziehung an deren Ende sich Klient:innen bereit und im Stande fühlen, in einer “realen” Partnerschaft eine erfüllte und erfüllende Sexualität zu leben.
Link zu Surrogat-Partner:innen, die von mir ausgebildet wurden.

Die verbale Therapie im Therapieprozess

Klient:innen erleben oft Unsicherheiten oder Widerstände während der Surrogat-Therapie oder sehen sich mit alten Verletzungen konfrontiert. Diese und andere schwierige Themen werden im therapeutischen Prozess in den Sitzungen mit der Therapeutin bearbeitet. Die Erlebnistherapie in der Surrogat-Beziehung und die verbale, verarbeitende Therapie sind so miteinander verwoben, dass Klient:innen ihre emotionalen und psychischen Prozesse verstehen und integrieren können.

Kommunikation im Therapeutischen Dreieck

Alle Beteiligten des Therapie-Dreiecks pflegen eine offene, ehrliche und kontinuierliche Kommunikation miteinander. Das ist eine fundamentale Voraussetzung für das Gelingen der Therapie.
Ausserhalb des Therapie-Raumes findet keine persönliche Kommunikation oder Begegnung statt.

Sind Sie interessiert an dieser Therapieform? So sieht der Beginn aus:

  1. Der erste Schritt ist ein Vorgespräch mit der Therapeutin LuciAnna Braendle. Gemeinsam mit ihr finden Sie heraus, ob diese Form von Therapie wirklich das Richtige ist.
  2. Falls die Therapie passt, findet LuciAnna Braendle für Sie eine:n passende Surrogat-Partner:in.
  3. Es findet das Initialtreffen zu Dritt statt, in dem sich Klient:in und Surrogat-Partner:in das erste Mal begegnen. Nach dem Vorstellen und einigen administrativen Dingen (Entbindung der Schweigepflicht und Einverständnis mit den Bedingungen) haben Klient:in und Surrogat-Partner:in ihre erste Sitzung.
  4. Die weiteren Treffen finden abweichslungsweise bei der/dem Surrogat-Partner:in und der Therapeutin statt und zwar an deren jeweiligem Arbeitsplatz.

Medienbeiträge

  • Für wen eignet sich die Surrogat-Partner Therapie?

    Diese Therapieform eignet sich für alle Menschen ab 18 Jahren, unabhängig vom Geschlecht und der sexuellen Orientierung.

    Die Gründe können konkrete sexuelle Probleme sein oder soziale Kontaktängste sowie Unsicherheiten oder Traumata. Für Menschen mit vergangenen Traumata ist es wichtig, dass sie diese vorgängig in einer Psychotherapie bearbeitet haben und bereit sind, nun auf einer Körperebene weiter zu arbeiten. 

    Gründe für eine Surrogat-Partner Therapie

    Mögliche Gründe für beide Geschlechter

    • Keine oder wenig Erfahrung mit Sexualität (Absolute Beginners)
    • Angst vor Intimität und/oder Nähe
    • Scham oder Ängste bezüglich Sexualität
    • Mangelndes soziales und/oder sexuelles Selbstvertrauen
    • Soziale Beinträchtigungen, z.B. Soziale Phobie, Asperger
    • Unklarheit über die eigene sexuelle Orientierung
    • Negatives Körperbild
    • Neuanfang nach erlebten und aufgearbeiteten sexuellen, körperlichen oder emotionalen Übergriffen 
    • Problematische Beziehungserfahrungen
    • Pornographiesucht
    • Schmerzen bei der sexuellen Vereinigung
    • Keine oder wenig sexuelle Erregung mit Wunsch nach mehr
    • Keine oder wenig Lust auf körperliche Nähe und/oder Sex mit Wunsch nach mehr
    • Körperliche Beeinträchtigung, angeboren oder nach Operationen, Unfällen, Krankheiten (Krebs)
    • Neues Ankommen mit dem Körper nach Transition

    Mögliche spezifische Gründe für Männer

    • Keine oder unvollständige Erektion
    • Frühzeitige Ejakulation
    • verzögerte oder fehlende Ejakulation und/oder Orgasmus

    Mögliche spezifische Gründe für Frauen

    • Vaginismus (Scheidenkrampf)
    • keine körperliche Wahrnehmung in der Vagina
    • Kein Orgasmus
  • Wie läuft eine Surrogat-Partner Therapie ab?

    Es gibt vier Phasen in der Surrogat-Partner Therapie

    1. Nachnähren, Vertrauen aufbauen
    2. Sinnlichkeit und wachsende Intimität
    3. Intimität, Sexualität, Begehren
    4. Abschluss

    1. Nachnähren, Vertrauen aufbauen

    Elementare Fähigkeiten aufbauen wie Kommunikation, Soziales Verhalten mit potentiellen Partner*innen, Entspannungsübungen; Umgang mit Ängsten und Bedürfnissen; erste Berührungen von Händen, Füssen, Gesicht.

    2. Sinnlichkeit und wachsende Intimität

    Dekonstruktion der inneren Bilder über Sexualität; Desensibilisierung von sexuellen Reaktionsmustern; Erforschen des eigenen Körpers und des fremden Körpers, der eigenen und fremden Sinnlichkeit und Sexualität; Körperimage; wachsende Bindung und Vertrauen; Sinnliche Berührungen mit nacktem Körper; neues Entdecken der eigenen Lust.

    3. Intimität, Sexualität, Begehren

    Wachsende neue sexuelle Reife; Integration von Intimität, Sinnlichkeit und Sexualität; Balance von Aktivität und Passivität; Finden eines Miteinander; Freude, Dankbarkeit, Verbindung, Genuss.

    4. Abschluss

    Was es noch braucht zum Verabschieden; Wertschätzung; Dank; stimmiges Abschiedsritual.

  • Wie lange dauert eine Surrogat-Partner Therapie?

    Es gibt zwei Möglichkeiten für die Durchführung einer Surrogat-Partner Therapie:

    Die wöchentliche Therapie 

    Klient*innen treffen sich idealerweise einmal pro Woche mit dem SurrogatPartner / der Surrogat-Partnerin und einmal mit der Therapeutin. Da die Bindung/Beziehung in der Therapie eine wichtige Rolle spielt, sollten die Abstände zwischen den einzelnen Sitzungen nicht mehr als zwei Wochen betragen. Die Therapie dauert üblicherweise zwischen je 20 und 35 Sitzungen. Je nach Abständen der Sitzungen dauert die Therapie zwischen einem halben und einem Jahr. 

    Intensive Therapie

    Diese Form ist für Klient:innen konzipiert, die lange Anreisewege haben oder sich aus anderen Gründen für eine kompakte Therapie entscheiden: Die Klient:innen treffen sich mit den Surrogat-Partner:innen täglich 3 bis 4 Stunden und mit der Therapeutin 50 Minuten. Die Intensive Therapie dauert zwischen 12 und 15 Tagen.

  • Wer ist die Surrogat-Partnerin oder der Surrogat-Partner?

    SurrogatPartner:innen haben ein sorgfältiges Training durchlaufen

    Sie sind sensible Menschen, die sich emotional und körperlich einbringen können, um eine wohlwollende Atmosphäre zu schaffen. Als Grundvoraussetzung bringen sie ein Wohlbefinden in und mit ihrem eigenen Körper mit und eine Freude an intimer Nähe. Berührung ist für sie eine wichtige Kommunikationsart, die ihnen Freude macht.
    Während der Ausbildung lernen sie entlang der Sensate Focus-Übungen nach Masters and Jonson die Begleitung von Klient:innen. Sie durchlaufen selber eine Surrogat-Partner Therapie - sowohl in der Rolle der Klient:innen als auch in der Rolle der Surrogat-Partner:innen und lernen dabei die möglichen Stolpersteine kennen. Ausserdem setzen sie sich gezielt mit Themen rund um ihre eigene Persönlichkeit und ihre Sexualität auseinander. Mit diesen Skills und ihren eigenen Talenten für Nähe, Kommunikation und Berührung unterstützen sie in der Surrogat-Beziehung die Klient:innen darin, sich von ihren Befürchtungen und Hemmungen zu befreien und einen selbstverständlichen Zugang zu erlangen zu ihrem eigenen Körper,  zu intimen/emotionalen Gesprächen und sinnlich-sexuellen Berührungen.

  • Was passiert, wenn man sich verliebt?

    Sich verlieben öffnet emotionale Tore

    Es kann sehr wohl passieren, dass sich Klient:innen verlieben. Das ist ein Zeichen dafür, dass sich jemand nahe fühlt und sich öffnet. In der Surrogat-Partner Therapie ist das kein Hindernis, sondern eher förderlich.
    So können Klient:innen sowohl ihre emotionalen als auch ihre sexuellen Wünsche und Grenzen in einer lebendigen Modellbeziehung erforschen, in der auch Verliebtheit vorkommt. Sie entwickeln und üben neue Möglichkeiten, in Beziehung zu sein. Sie erfahren sich selbst und Intimität auf eine neue wertvolle Art und Weise. Sie lernen, wie sie Vertrauen entwickeln und befriedigende Beziehungen leben können. In der therapeutischen Beziehung erkennen Klient:innen das Potential für zukünftige Beziehungen in der realen Welt.
    Gegen den Schluss der Therapie erreichen sie den Punkt, an dem sie sich bereit und imstande fühlen, eine Beziehung mit einer Partnerin/ einem Partner ihrer Wahl ausserhalb des therapeutischen Raums einzugehen. Sie verabschieden sich mit einem einfachen Ritual von der "geliebten" Person, um sich neu zu verlieben. 

  • Ich wohne im Ausland oder kann aus anderen Gründen nicht wöchentliche oder zweiwöchentliche Termine wahrnehmen. Kann ich trotzdem eine Surrogat-Partner Therapie machen?

    Ja, das können Sie. In diesem Fall besteht die Möglichkeit einer Intensivtherapie. Diese Form ist für Klient:innen konzipiert, die lange Anreisewege haben oder sich aus anderen Gründen für eine kompakte Therapie entscheiden: Die Klient:innen treffen sich mit den Surrogat-Partner:innen täglich 3 bis 4 Stunden und mit der Therapeutin 1 Stunde. Die Intensive Therapie dauert zwischen 12 und 15 Tagen.

Dokumente

In der Therapie bei LuciAnna Braendle befreite ich mich vom Leistungszwang in der Sexualität und vom Gefühl, für die Partnerin und ihr Empfinden verantwortlich zu sein. Ich lernte, mir Zeit zu lassen und Nähe auszukosten. Ich erkannte, dass ich mich selbst viel weniger gut kannte als ich vorhin glaubte und dass man Sex lernen kann und soll. Ich begann mich auf meine Empfindungen abzustützen und diese zu geniessen in einem ganzheitlichen Zugang zu meiner Sexualität. Die Gespräche über meine Erlebnisse und Vorstellungen gaben mir Worte und ermöglichen mir nun einen wertvollen Austausch mit der Partnerin.
Andreas*
We met in nervous curiosity. With care, respect, pleasure and human love we went through our days. With immense gratitude and deep trembling I kissed You farewell at the doorsteps, well aware leaving was the only way to keep these days alive. To keep me alive. But by the time for takeoff something deep inside of me burst into pieces: the pain, the shame, the loneliness and the sorrow of a lifetime. These feelings, mixed up with the pride and all the joy from the past weeks burst out into tears - millions of liberating tears. And yet - You can still make me smile through the tears while pointing at a new freedom ahead ”You’ll find your way, you will find your way!”
Maria
With you I experienced compassionate consciousness, was reassured how little there is to be afraid of, and began internalising the idea that there is really nothing in me to feel ashamed about.
Roland*
Es freut mich immer wieder, dass es mir mit Berührungen mittlerweile so leicht fällt! Auch der Umgang mit Frauen ist für mich viel leichter geworden, bzw. stellt mittlerweile eigentlich kein Problem mehr dar.
Greta*
Im Prozess mit LuciAnna ist auch das befreiende Auflösen alter, erziehungsbedingter Vorbehalte Thema gewesen, um Raum zu schaffen für lustvolle Lebendigkeit. Eigene Stolpersteine haben wir „enttarnen“ können wie z.B. im Erkennen sinnloser innerer Verbote des lustvollen Körper-Erkundens oder auch unbewusster „moralischer“ Abwertungen sinnlicher Erfahrungen.
Peter
Vor der Therapie waren Berührung und Intimität für mich so etwas wie ein fremder Planet. Furchteinflössend, irritierend und keine Luft zum Atmen. Du hast mir mit deiner Präsenz, deinem Mitgefühl und Humor, deiner Sorgfalt und deiner unglaublichen sexualtherapeutischen Kompetenz in all den Sitzungen Schritt für Schritt aus meinem Schneckenhaus geholfen und mir ermöglicht, wieder Vertrauen in mich, meinen Körper und meine Lebendigkeit zu finden und mir gezeigt, wie schön es sein kann, dem eigenen Geniessen und der Freude zu folgen. Jetzt fühle ich mich gestärkt und bereit, mein sinnliches Wesen immer mehr zu entdecken, zu leben und mit anderen zu teilen. Ein grosses JA zu mir selbst aus vollem Herzen.
Katja